Wer auf Spektakel zwischen England und Deutschland im finalen Spiel der Nations League-Gruppenphase 2022 gehofft hatte, wurde nicht enttäuscht. Insbesondere in der zweiten Halbzeit ging es drunter und drüber. Nach einer Achterbahnfahrt für beide Mannschaft sollte es schließlich 3:3 stehen, was unter dem Strich ein verdientes Ergebnis war. Wer es mit Deutschland hielt, durfte sich an der ersten Phase der zweiten Hälfte erfreuen. Weite Strecken danach waren hingegen Folter.
Spielbericht: Deutschland verspielt ein 2:0
Schenken wir uns die erste Halbzeit, denn in dieser fielen keine Tore – auch, wenn es bei einem 3:3 schwer zu glauben ist. Beide Defensivreihen arbeiteten relativ konzentriert. Die Offensivspieler hatten zudem noch nicht den richtigen Schwung. Nach dem Seitenwechsel änderte sich beides schlagartig: Ilkay Gündogan konnte das deutsche Team per Elfmeter in Führung bringen (52. Minute). Und Kai Havertz legte auf 2:0 nach (67.). Deutschland sah wie der sichere Sieger aus, aber England hatte dieses Drehbuch scheinbar nicht bekommen. Die Three Liones drehten innerhalb von 16 Minuten durch Treffer von Luke Shaw (72.), Mason Mount (75.) und Harry Kane (per Elfmeter, 83.) die Partie. Havertz konnte aber nochmals für die Deutschen zurückschlagen und ausgleichen (87.).
Die Lehren für die WM
Mit Blick auf die WM gilt: Marc-André ter Stegen ist im Tor weiterhin mehr als nur eine gute Alternative zu Manuel Neuer. Gegen die Briten war er der beste Mann. Havertz hat sich mit Nachdruck für die Mittelstürmerposition empfohlen. Die Bayernspieler haben ihre Probleme mit in die Nationalmannschaft gebracht. Insbesondere Leroy Sané, Serge Gnabry und Thomas Müller haben in diesen Tagen viel mit sich selbst zu tun. Einzig Jamal Musiala spielt frei auf. Er hat sich auf diese Weise eigentlich für einen Stammplatz empfohlen. Müller wäre damit auf die Bank verdrängt. Bundestrainer Hansi Flick stellte aber schon nach der Partie gegen England klar, dass sich für ihn diese Frage nicht stellt.