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Dez 08

DFB: Flick genießt „vollstes Vertrauen“ und bleibt Bundestrainer

Zweieinhalb Stunden tagten die DFB-Führung und der Trainerstab der deutschen Nationalmannschaft. Hansi Flick und seine Assistenten hatten die Aufgabe, eine schlüssige Analyse für das Scheitern bei der WM vorzulegen und einen Plan zu präsentieren, weshalb es bei der Heim-EM in anderthalb Jahren besser laufen wird. Von diesem Treffen machte die Verbandsspitze abhängig, ob Flick im Amt bleiben dürfe oder nach nur 18 Monaten seinen Posten räumen müsse. Dass der Bundestrainer vielleicht freiwillig gehen würde, stand ebenfalls zur Debatte. Dies galt erst recht nach dem Ausscheiden Oliver Bierhoffs. Dass Flick die DFB-Zentrale schweigend verließ, befeuerte die Spekulationen zusätzlich. Doch einige Stunden später gab es Klarheit: Der Bundestrainer bleibt im Amt.

Neuendorf spricht Flick „vollstes Vertrauen“ aus

Es war der DFB, der mit einer Pressemitteilung Aufklärung schuf. Präsident Bernd Neuendorf erklärt in dieser, der Verband habe „vollstes Vertrauen“ in Flick, dass dieser gemeinsam mit seinem Stab die Herausforderung der Heim-EM meistern werde. Gemeinsam seien alle Verantwortlichen der Überzeugung, dass die Europameisterschaft im eigenen Land „eine große Chance für den Fußball in Deutschland darstellt“. Das Ziel sei es daher, die EM „sportlich erfolgreich“ zu bestreiten.

Flick möchte aus Katar „Lehren ziehen“

Der Bundestrainer selbst erklärte, er blicke optimistisch auf die EM in Deutschland. Gemeinsam mit seinem Trainerstab werde er die Lehren aus dem Scheitern in Katar ziehen. Die Mannschaft könne viel mehr erreichen als sie bei der WM gezeigt habe. Er habe „Vertrauen“ in den weiteren Weg, den er im Rahmen des Treffens mit Neuendorf und DFB-Vizepräsident Hans-Joachim Watzke verabredet habe.

Der DFB geht also ins Risiko: Flick ist nach der ernüchternden WM bei vielen Fans längst nicht mehr die Wunschlösung. Bei einer „kicker“-Umfrage mit mehr als einer halben Million Teilnehmern wünschten sich mehr als 50 Prozent seine Ablösung. In der Mannschaft selbst gab es ebenfalls Ärger. Flick wurde beschuldigt, Bayern-Spieler zu bevorzugen. Er soll deshalb nicht mehr das ganze Team erreicht haben. Es liegt ohne jede Frage viel Arbeit vor dem deutschen Trainerstab.